Anlegen in Investmentfonds. Nach wie vor hört sich das für viele Sparer exotisch an, nur etwas für Spekulanten. Doch das ist die Fondsanlage mitnichten.
Die wichtigsten Fakten zu Fonds auf einen Blick:
Es gibt Fonds für jeden Anlegertyp, von extrem risikoscheu bis risikofreudig.
1. Was ist ein Fonds?
Ein Investmentfonds sammelt das Geld von Anlegern. Dieses Kapital wird dann vom Fondsmanager an den Finanzmärkten für die Anleger investiert. Der große Vorteil eines Fonds besteht in der Risikostreuung. Er investiert nicht nur in eine Aktie (Aktienfonds)oder in eine Anleihe (Rentenfonds), also das, was Anleger unbedingt vermeiden sollten, sondern in viele. Bei einem Aktienfonds können Anleger von den Wertsteigerungen der Aktien und von Dividendenzahlungen profitieren.
2. Wie kann ich sicher anlegen? Könnte ein Fonds die Lösung sein?
Geld anlegen ist in den allermeisten Fällen mit einem Risiko verbunden. Letztlich gilt das auch für das Sparbuch. Faustformel: je höher das Risiko, desto höher der Zins. Das Risiko kann gemildert werden, indem beispielsweise in mehrere Aktien investiert wird. Das Prinzip: Verluste von einem Investment können durch Gewinne eines anderen ausgeglichen werden. Ein Fonds, der in eine Vielzahl von Investments anlegt, kann somit helfen sicherer anzulegen.
3. Was, wenn die Fondsgesellschaft pleite geht? Ist dann das Ersparte weg?
Das Geld, das Anleger bei einem Fonds anlegen ist sogenanntes Sondervermögen. Bei einer Pleite der Fondsgesellschaft ist es geschützt.
4. Was kostet ein Fonds?
Umsonst gibt es nichts, auch nicht bei der Fondsanlage. Der Service, den Fondsgesellschaften bieten, hat seinen Preis. Es gibt einen einmaligen Ausgabeaufschlag für den Vertrieb, manchmal eine Rücknahmegebühr und die Kosten für die Verwaltung. Klingt dramatisch, ist aber nicht so. Häufig gibt es beim Ausgabeaufschlag Rabatte. Rücknahmegebühren sind sehr selten. Die Verwaltungsgebühren fallen jährlich für das Management des Fonds an.
5. Was ist Fondssparen?
Fondssparen ist im Prinzip nichts anders als normales Sparen auch. Der Sparbetrag fließt in diesem Fall in einen Investmentfonds – und nicht etwa auf das Sparbuch. Schritt für Schritt investiert der Sparer so zum Beispiel am Aktienmarkt. Der Vorteil: Der Sparer legt diszipliniert an, also immer und nicht nur dann, wenn alle kaufen und die Kurse besonders hoch sind. Über die Jahre ergeben die regelmäßigen Käufe meist einen attraktiven Durchschnittskurs, der zu einer höheren Endrendite führen kann.
6. Wie funktionieren Aktien? Muss das ein Fondsanleger wissen?
Wie eine Aktie funktioniert, muss ein Fondsanleger im Detail nicht wissen. Er sollte wissen, dass es Aktien gibt und diese auf lange Sicht interessante Renditechancen bieten. Den Rest – aussuchen, kaufen, überwachen, verkaufen – übernimmt der Fondsmanager.
7. Wie Geld am besten anlegen? Ist ein Mischfonds die Lösung?
Mischfonds, die in Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe und auch Immobilien (gleichzeitig) anlegen dürfen, sind eine sehr flexibles Anlageprodukt. Der Anleger erhält einen Rundumservice und ist mit seinem Ersparten in den unterschiedlichsten Märkten investiert. Das sorgt für eine breite Risikostreuung und die Chance, an den Anlagechancen unterschiedlichster Märkte teilzuhaben.
9. Wie funktionieren ETFs und was ist der Unterschied zu aktiven Fonds?
Ein Exchange Traded Fund, kurz ETF, ist ein börsengehandelter Indexfonds. Bei dieser Art Fonds bildet der Fondsmanager lediglich einen Index, beispielsweise den deutschen Leitindex Dax, eins zu eins nach. Der Fonds wird sich plus-minus so entwickeln wie der Dax. Die Einfachheit der Konstruktion macht ETFs sehr kostengünstig. Aber ein ETF kann sich auf lange Sicht nie (deutlich) besser entwickeln als sein Basisindex. Dagegen analysiert der Fondsmanager eines aktiven Fonds die Märkte und sucht nach den besten Chancen und kann entsprechend kaufen oder verkaufen. Erwartet er einen Kursrückgang, könnte er beispielsweise den Kassenbestand (Bargeldquote) im Fonds erhöhen.
10. Ist ein Fondsanteil so etwas wie eine Aktie?
Ein Fondsanteil ist der kleinste Teil des Fonds beziehungsweise die kleinste Einheit am Fondsvermögen. Der Anleger erwirbt Anteile am Fonds. Entsprechend diesen Anteilen nimmt der Anleger an der Wertentwicklung des Fonds teil. Insofern ist ein Fondsanteil mit einer Aktie vergleichbar. Unterschied: Mit einem Fondsanteil ist er an einer Vielzahl von Aktien beteiligt, nicht an einer einzelnen.
11. In was soll ich investieren? Eine Frage, die sich auch Fondsanleger stellen.
Diese Frage müssen sich leider auch Fondsanleger stellen. Zumindest sollte sich Anleger grob darüber im Klaren sein, ob sie in Aktien (risiko-, aber auch chancenreicher) oder in Anleihen (eher konservativ) oder beispielsweise dividendenstarke Aktien (speziell), in Immobilien (eher langfristig) oder Rohstoffe (sehr risikoreich) investieren möchten. Generell ist es ohnehin keine Entweder-oder-Entscheidung, sondern eher sowohl als auch. In einem ausgewogenen Portfolio haben Aktien, Anleihen, Immobilien und auch Rohstoffe ihre Berechtigung. Die Gewichtung hängt dann von der persönlichen Risikoneigung ab. Wer es sich ganz einfach machen möchte, der investiert in einen Mischfonds, dessen Gewichtungen seinen Wünschen am ehesten entsprechen.