16. Mai 2019 Mischfonds

Was Gold, Öl und Co. Anlegern bringen können

Auf den Märkten für Aktien und Anleihen dürfte es auch künftig turbulent zugehen. Anleger sollten deshalb auf ein gut gemischtes Portfolio setzen. Dafür bieten sich auch Rohstoffe an.

  • 90 Prozent des Anlageerfolgs hängt von der richtigen Vermögensaufteilung ab, hat das DWS Research Institute herausgefunden.
  • Rohstoffe bieten zwar nicht die höchsten Renditeaussichten, können aber dazu beitragen, ein Depot breit aufzustellen.
  • Rohstoffe korrelieren relativ gering mit traditionellen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen.
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Investieren in Rohstoffe? Für viele Anleger kommt das auf den ersten Blick nicht infrage. Zu undurchsichtig, zu risikoreich. Wie soll das überhaupt gehen?

Doch wie so oft bei der Geldanlage lohnt ein zweiter Blick, der die Sicht auf das große Ganze öffnet: Einen kleinen Teil einer langfristigen Anlage auch in Rohstoffe zu investieren, kann sich durchaus als sinnvoll erweisen und die Risiken eines Portfolios senken, nicht erhöhen. Das zeigen Langfrist-Analysen des DWS Research Institute.[1]

Generell gehen die Kapitalmarktexperten der DWS davon aus, dass Anleger das Thema Diversifikation, also die breite Streuung ihrer Anlagen, in den letzten Jahren eher stiefmütterlich behandelt haben. Doch in einem eher schwierigen Kapitalmarktumfeld, das die Forscher für die nächsten zehn Jahre erwarten, dürfte der richtigen Aufteilung des Vermögens auf unterschiedliche Anlageklassen eine erhebliche Rolle zukommen. Zur richtigen Mischung können Rohstoffe beitragen, erwarten die Anlage-Strategen.

Die Devise lautet: Langfristig denken und Anlagen mischen

Um das Risiko weiter zu streuen und die Chance auf eine zufriedenstellende Rendite zu erhöhen, sollten Anleger ihr Geld nicht nur in Aktien und Anleihen stecken – sondern auch in zusätzliche Asset-Klassen. Denn die sogenannte Asset-Allokation, also die Aufteilung des Portfolios auf unterschiedliche Anlageklassen, entscheidet zu 90 Prozent über die Wertentwicklung, belegt eine aktuelle Untersuchung des DWS Research Institute.[1]

Eine breite Streuung auf unterschiedliche Anlageklassen trägt maßgeblich zum Erfolg von Langfrist-Investments bei

Rohstoffe als Gegengewicht zu traditionellen Anlageklassen

Eine sinnvolle Ergänzung zum Portfolio können vermeintlich besonders risikoreiche Rohstoffe wie Öl und Gold sein. Ihr Vorteil: Sie unterscheiden sich in der Regel in ihrer Wertentwicklung deutlich von der von Aktien und Anleihen und entwickeln sich teilweise sogar gegenläufig (negative Korrelation).Die Entwicklung des Goldpreises in den vergangenen 30 Jahren etwa korrelierte nur zu etwas mehr als fünf Prozent mit der Entwicklung des globalen Aktienindex MSCI World – ein Zusammenhang ist also kaum erkennbar. Der Preis von Rohöl korrelierte lediglich zu rund 15 Prozent mit dem Index. Auch der Zusammenhang mit dem Anleihe-Vergleichsindex Bloomberg Barclays Global Aggregate ist seit dem Jahr 1990 sehr niedrig.

In Europa zeigt sich ein noch drastischeres Bild: Vergleicht man den Verlauf des Goldpreises mit dem europäischen Aktienindex Euro Stoxx 50 seit dem Jahr 2004, erkennt man sogar einen deutlich negativen Zusammenhang: Ging es für Gold bergauf, war der Euro Stoxx 50 im Abwärtstrend. Rohstoffe waren damit für Anleger in der Vergangenheit ein geeignetes Instrument, um ihr Portfolio zu diversifizieren.

Was können Anleger künftig von Rohstoff-Investments erwarten?

Mehr als drei Prozent Rendite pro Jahr in den nächsten zehn Jahren prognostiziert das DWS Research Institute für Investitionen in Rohstoffe. Zwar erwartet die DWS mit rund sechs Prozent pro Jahr im kommenden Jahrzehnt eine noch höhere Rendite für US-Aktien. Doch ist eine höhere Renditeerwartung immer auch an ein höheres Risiko für Anleger geknüpft. Wer sein Portfolio ausgewogen aufstellen möchte, sollte deshalb auch auf andere chancenreiche Anlagen setzen, nicht nur auf Aktien.

Mit Mischfonds breit streuen und die Chancen von Rohstoffen erschließen

Eine leicht handhabbare Möglichkeit für Anleger, breit gestreut anzulegen, ist die Investition in Mischfonds. Die können grundsätzlich in allen Anlageklassen investiert sein und haben häufig auch einen Anteil von Rohstoffen in ihrem Portfolio.

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1. Quelle: DWS Multi-Asset Long View, Januar 2019, DWS Research Institute; DWS Investments UK Limited

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