22. Juni 2020 Fondssparen

5 Gründe, die (in Coronazeiten) für regelmäßiges Fondssparen sprechen

Hohe Bewertungen, drohende Kursverluste – es gibt 1000 Gründe, sein Geld nicht an den Kapitalmärkten anzulegen. Und 1001 Gründe, die dafür sprechen. Beispielsweise mit Fondssparplänen.

  • Die Coronakrise hat die Niedrigzinsen weiter zementiert. Positive Renditen sind mit herkömmlichen Zinsanlagen nicht in Sicht.
  • Anleger, die sich nicht dem Risiko aussetzen möchten, dass ihr gespartes Geld auch längerfristig keine Rendite abwirft, müssen über Tagesgeld und Staatsanleihen hinausschauen.
  • Bessere Renditechancen versprechen ausgewählte Aktien, Unternehmensleihen, offene Immobilienfonds oder Mischfonds. Alle Anlagen lassen sich mit Sparplänen leicht umsetzen.
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Auf die Coronakrise haben die Staaten weltweit mit riesigen schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen reagiert und die Notenbanken mit massiven Ankäufen von Anleihen. Nach Ansicht der meisten Experten eine notwendige Medizin, um die Folgen der Krise abzumildern. Unternehmen, Arbeitnehmer, Konsumenten – sie alle profitieren davon. So weit so gut. Doch es gibt Nebenwirkungen.

Sowohl die schuldenfinanzierten Konjunkturprogramme als auch die lockere Geldpolitik der Notenbanken führen dazu, dass die Zinsen noch für sehr lange Zeit sehr niedrig bleiben dürften. Dazu kommt, dass wegen der Unsicherheit, die von der Coronakrise und den Folgen ausgeht, wohl noch für längere Zeit mit stärkeren Ausschlägen an den Märkten gerechnet werden muss.

Nur 38 Prozent der Teilnehmer der DWS-Studie schätzen die Renditeaussichten von Investmentfonds höher ein als die beim Sparbuch.

Risikoscheu bremst erfolgreichen Vermögensaufbau

Das hat Folgen für all diejenigen, die längerfristige Sparziele verfolgen. Ein guter Zeitpunkt das eigene Anlageverhalten zu überprüfen und die bei Geldanlagen vielzitierte Risikoeinstellung neu zu justieren. Warum? Weil in vielen Fällen die Erwartungshaltung von Anlegern nicht so richtig im Einklang mit ihrem Anlageverhalten steht. So hat eine Umfrage der DWS unter gut 10.000 Personen ergeben, dass für gut die Hälfte der Befragten ein erfolgreicher Vermögensaufbau wichtig für das Erreichen der Lebensziele ist.[1]

Ein Vermögensaufbau wird aber nun einmal leichter schulterbar, wenn nicht nur Geld beiseitegelegt wird, sondern wenn es sich das gesparte Geld auch vermehrt. Doch hier hakt es bei vielen  gewaltig. In der DWS-Studie zum Sparverhalten gaben nur 38 Prozent der Befragten an, dass Investmentfonds langfristig ein höheres Sparpotenzial haben als das Sparbuch. Zur Erinnerung: Das Sparbuch verzinst sich seit Jahren praktisch nicht. Zinseszins – Fehlanzeige.

Dabei gibt es Alternativen. Sparen mit Investmentfonds, die ihr Geld in Anlagen investieren, die langfristig höhere Renditen in Aussicht stellen. Das können beispielsweise Aktienfonds sein, Fonds, die in höherverzinsliche Anleihen investieren, Immobilienfonds oder auch Mischfonds. Die Auswahl ist groß.

Alles zu risikoreich? Fünf Gründe, warum es sich für Sparer lohnen könnte, ihre Risikowahrnehmung zu überdenken. Damit aus dem heutigen Konsumverzicht – nichts anderes ist Sparen – morgen vielleicht etwas mehr Konsum werden kann. Egal, ob das Geld dann dazu verwendet werden soll, ein Auto, eine Immobilie, die Ausbildung der Kinder oder die Altersvorsorge zu finanzieren.

1. Mit kurzfristigen Zinsanlagen drohen Anleger Geld zu verlieren

Die beliebtesten Geldanlagen der Deutschen sind Tages- und Festgeld (47 Prozent der Haushalte), gefolgt von Lebens- und Rentenversicherungen (40 Prozent), ergab die Fonds-Studie der DWS.[2] Beide Anlagen leiden seit längerem unter der chronischen Niedrigzinsphase, die wohl so schnell auch nicht zu Ende gehen dürfte. Ein Blick auf die Entwicklung des 3-Monats-Geldes zeigt die Problematik. Waren in den 90er Jahren mit dieser Geldanlage auch nach Steuern und Inflation noch positive Renditen drin, war dies seit dem Jahr 2000 nur noch ganz selten der Fall. Im Klartext: Das angelegte Geld schrumpfte.

2. Auch mit langfristigen Zinsanlagen, beispielsweise mit Bundesanleihen, war der Vermögensaufbau zuletzt eine teure Angelegenheit

In der Welt der Finanzen gilt das ungeschriebene Gesetz, dass Kurven in Diagrammen zu Geldanlagen von links unten nach rechts oben verlaufen sollten, was in der Regel gleichbedeutend mit einer positiven Entwicklung ist. Ein Blick auf die Entwicklung der langfristigen Zinsen zeigt: die Kurve verläuft  in der entgegengesetzten Richtung, sie fällt schon seit langem. Auch die langfristigen Zinsen, beispielsweise von zehnjährigen Bundesanleihen, sind in den negativen Bereich gerutscht. Das betrifft Anleger, die direkt in diese Anleihen investieren. Aber auch die Besitzer von klassischen Lebensversicherungen, denn die müssen per Gesetz einen wesentlichen Teil ihres Geldes in festverzinsliche Wertpapiere anlegen.

3. Es gibt nach wie vor chancenreiche Anlagen – und nicht nur Aktien

Am Ende zählt, was hinten rauskommt. Für die Geldanlage ist die reale Rendite entscheidend, also die Rendite nach Abzug der Inflation. Das sieht auch ein wesentlicher Teil der Anleger so, zeigt die DWS-Studie zum Sparverhalten. Immerhin 35 Prozent der Befragten möchten mit ihrer Geldanlage eine Rendite erzielen, die nach Abzug der Kosten zumindest die Inflation ausgleicht. 27 Prozent wollen eine Rendite erzielen, die der Marktrendite entspricht und vier Prozent wollen bessere Ergebnisse erzielen als die Märkte. Für all diese Ziele gibt es Anlagemöglichkeiten. Ein Blick auf die letzten fünf Jahre zeigt, dass dies mit Aktien, Unternehmensanleihen und Immobilienfonds möglich war. Tendenziell dürfte sich an diesen Aussichten auch in absehbarer Zeit wenig ändern.

4. Den richtigen Einstiegszeitpunkt an den Märkten gibt es nicht

Die Coronakrise hat es einmal mehr gezeigt: Die Kapitalmärkte sind kein langer ruhiger Fluss. Starke Kursschwankungen sind bei Aktien aber auch bei Unternehmensanleihen immer drin. Ein Grund nicht in diese Anlagen zu investieren, sollte dies aber nicht sein. Zumindest nicht für diejenigen, die ihr Geld langfristig – zehn Jahre oder länger – anlegen wollen.

Wichtig ist, überhaupt investiert zu sein. Ansonsten bewahrheitet sich die einfache, aber zutreffende Börsenweisheit: „Wer nicht investiert ist, wenn es runter geht, ist es auch nicht, wenn es nach oben geht.“ Genau das ist die Krux: Die Wertentwicklung wird an der Börse meist innerhalb weniger Tage gemacht.

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge hat sich das angesehen: Wer im Zeitraum zwischen 1999 und Mitte 2016 kontinuierlich mit einem Betrag von 1.000 Euro in deutschen Standardwerten investiert war, hatte am Ende mit 2.124 Euro sein Geld mehr als verdoppelt. Wer nur die zehn besten Tage verpasste, bei dem hatte sich der Betrag mit 552 Euro allerdings fast halbiert. Ohne die besten 40 Börsentage wären dem Anleger sogar nur 216 Euro geblieben.[3]Fazit: Es lohnt sich, stetig investiert zu sein.

5. Fondssparpläne nehmen Anlegern den Entscheidungsdruck

Ein probates Mittel, sich nicht dauernd mit der Frage rumschlagen zu müssen, ob gerade der richtige Zeitpunkt für eine Anlage ist, sind Fondssparpläne. Mit ihnen legen Sparer kontinuierlich kleinere Beträge an und müssen nicht nach dem idealen Einstiegszeitpunkt Ausschau halten. Durch den Sparplan wird bei niedrigeren und bei höheren Kursen gekauft. Ein weiterer Vorteil von Sparplänen ist die disziplinierte, regelmäßige Anlage.

1. DWS-Fondsstudie 2020; 10.020 Interviews, Personen zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland, Erhebungszeitraum: 08.10.-30.10.2019

2. DWS-Fondsstudie 2020; 10.020 Interviews, Erhebungszeitraum: 08.10.-30.10.2019

3. Quelle: Deutsches Institut für Altersvorsorge, Aktienanlage: Wenige Börsentage entscheiden, Stand: 24. August 2016

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