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- Wohngemeinschaft 4.0: Gut für Pendler - und für Anleger
- Co-Living punktet mit Rundumversorgung wie Reinigungsservice oder hochwertigen Gemeinschaftsräumen.
- Treibender Faktor für die moderne Wohngemeinschaft sind unter anderem neue Arbeitsformen wie Co-Working.
- Anleger können in diesen Markt mit Immobilienfonds einsteigen.
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79 %
der Investoren wollen in den europäischen Wohnmarkt expandieren.
Die Arbeit wird mobiler, die Arbeitnehmer auch – moderne Technik macht’s möglich. Das Ergebnis ist eine bunte Mischung aus Homeoffice, Projekt- und klassischer Büroarbeit. Fast 13 Millionen Deutsche pendeln zwischen Schlafplatz und Schreibtisch in einen anderen als ihren heimatlichen Kreis.[1] Viele davon auch über längere Strecken, jeder Zwanzigste von ihnen ist dabei sogar pro Arbeitstag mindestens zwei Stunden unterwegs.[2] Eine Konsequenz daraus ist der Trend zum Co-Living, einer Art Wohngemeinschaft 4.0. Man mietet dabei ein Zimmer in einer größeren Wohnung: mit flexibler Vertragslaufzeit, hochwertig eingerichtet, mit Gemeinschaftsküche, Internetanbindung und Reinigungsdienst. Perfekt, um das Pendeln unter der Woche stark zu reduzieren, vor allem aber auch, um zum Beispiel flexibel auf Zeit in einer anderen Stadt zu arbeiten – und sich dafür nicht auf dem immer enger werdenden Markt eine herkömmliche Wohnung suchen zu müssen.
Für Wohnimmobilien sehen Investoren noch eine Menge Potenzial. So geben etwa knapp drei Viertel der Immobilienfondsmanager an, in den kommenden drei Jahren hier zugreifen zu wollen.[3] Denn gerade in Metropolen sind Wohnungen gesucht. „Co-Living fügt der ohnehin schon hohen Nachfrage nach klassischen Wohnimmobilien eine neue Facette hinzu“, sagt Taskin Mutlu von der DWS. Branchenexperten rechnen mit einer raschen Ausbreitung dieses Trends, insbesondere in Großstädten: Da der Anteil der Weltbevölkerung, der in Städten lebt, stetig steigt, wächst auch die Nachfrage nach urbanem Wohnraum stark.[4]
Modernes Arbeiten bedeutet auch modernes Wohnen
Co-Living gehört damit zu einer breiteren Entwicklung im Segment Wohnimmobilien, wie etwa auch Micro-Living – voll ausgestattete Kleinstapartments. Oder Studentenwohnheime, bei denen es neuerdings ein wachsendes Segment gibt, das ganz weit weg ist von den spartanischen, abgewohnten Studentenbuden, in denen die meisten Studierenden hausen. Entsprechend bunt sind auch die Mieterschichten der Co-Living-Objekte: Projektarbeiter zählen dazu oder Freelancer, die „digitalen Nomaden“. Der Trend erfasst selbst Senioren, die im Alter mit anderen Menschen zusammenleben, um gemeinsamen Interessen und Hobbys nachzugehen, wie zum Beispiel Kochen oder Basteln, zugleich aber ihre Privatsphäre wahren wollen. Co-Living ist damit für Wohnimmobilien, was Co-Working für Büros ist: eine Disruption des althergebrachten Markts.
Die Mieter freuen sich über eine komfortabel ausgestattete Bleibe auf Zeit – Sozialkontakte inklusive. Viele Co-Living-Anbieter bieten zusätzlich noch ein Fitnessstudio oder eine App, mit der die Kunden zum Beispiel problemlos die Hausverwaltung kontaktieren können. Homeoffice? Ist mit der WG 4.0 ebenso wenig ein Problem wie die Integration in einem fremden Land, wo ein Mitarbeiter, ein sogenannter Expat, nur auf Zeit tätig ist.
„Anleger wiederum profitieren davon, dass die Mieten bei Co-Living-Objekten höher sind als bei klassischen Wohnimmobilien“, sagt Mutlu. Einen rund 30-prozentigen Aufschlag gegenüber klassischen Apartments hat zum Beispiel das Immobilien-Beratungsunternehmen Jones Lang LaSalle ermittelt.[5]„Büro-Investments hingegen werfen zwar häufig höhere Mietrenditen ab, wegen der Konjunkturabhängigkeit schwankt dort die Nachfrage aber stärker“, so Mutlu. Auch die Immobilienfonds der DWS setzen daher unter anderem auf Wohnungen: „Wir bilden damit einen neuen Trend ab.“ Einen globalen Trend mit Espressomaschine, Fitnessstudio und sozialem Anschluss, der dazu beiträgt, dass eigentlich niemand mehr stundenlang pendeln muss.