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- Globale Megatrends wie die Digitalisierung, der Onlinehandel oder autonomes Fahren erfordern neue Infrastrukturen und Immobilien.
- Die Infrastruktur der neuen Generation ist nachhaltiger und dürfte mehr Wachstumspotenzial haben als traditionelle Infrastrukturen.
- Als defensives Aktieninvestment mit geringer Korrelation zu anderen Anlageklassen eignet sich Infrastruktur gut zur Diversifikation.
5 Minuten Lesezeit
In schwierigen Zeiten schlägt oft die Stunde der defensiven Anlageklassen. Infrastruktur hält die Wirtschaft am Laufen. Straßen und Schienen, Leitungen für Strom, Gas oder Telefon, See- und Flughäfen sind sozusagen das Grundgerüst dafür, dass Menschen zusammenleben und arbeiten. In der Regel erfordert der Bau von Infrastruktur hohe Anfangsinvestitionen. Im Gegenzug sollten sie ihren Betreibern danach über viele Jahre stabile Erträge liefern.
Der große Umbruch der Wirtschaft macht allerdings auch vor der Infrastruktur nicht halt. Über lange Zeit konzentrierten sich Investoren vornehmlich auf eher traditionelle Infrastrukturbereiche wie Gas- und Ölleitungen, Straßen oder Telekommunikationsleitungen. Doch vor allem die Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit erfordern ein Umdenken.
Megatrends erfordern neue Infrastruktur
„Die Infrastruktur von morgen muss den gesellschaftlichen Wandel abbilden und vorantreiben. Künftig wird es vor allem darum gehen, die Welt auf nachhaltige Weise zu verbinden“, sagt Manoj Patel, Co-Leiter Infrastrukturaktien bei der DWS in Chicago.
Megatrends treiben diese Entwicklung voran. Beispielsweise erfordert die Digitalisierung hohe Investitionen in Datenspeicher und Clouddienste, neue Formen der Datenübertragung wie zum Beispiel den neuen Mobilfunkstandard 5G und das Internet der Dinge. Um den Klimawandel zu verlangsamen, müssen erneuerbare Energien massiv ausgebaut werden. Das Gesundheitswesen muss weiter auf die Bedürfnisse alternder Gesellschaften ausgerichtet werden. Gleichzeitig versprechen die neuen Biowissenschaften medizinische Durchbrüche. Um Forschung und Entwicklung weiter zu beschleunigen, sind jedoch hohe Anfangsinvestitionen und spezielle Immobilien in der Nähe von Universitäten und Regierungseinrichtungen notwendig.
Manoj Patel und sein Team haben sechs Trends identifiziert, die die nächste Generation von Infrastruktur- und Immobilienanlagen künftig prägen werden. Neben den schon erwähnten Trends Digitalisierung, Umwelt und Gesundheitswesen hält der Fondsmanager Elektrifizierung, Onlinehandel und Transport für viel versprechend. Intelligente Stromnetze (Smart Grid) und neue Formen der Energiespeicherung ersetzen zunehmend die herkömmlichen zentralen Versorgungsnetze. Der Boom im Onlinehandel erfordert hohe Investitionen in Lager-Immobilien und nachhaltige Transport- und Auslieferungssysteme. Und im Bereich Transport dürften herkömmliche Pkws und Lkws sukzessive durch selbstfahrende Technologien und automatische Verkehrsleitsysteme abgelöst werden.
Die Infrastruktur von morgen ist nachhaltig
Die traditionelle Infrastruktur ist in diesem Modell nur noch die Basis, auf der die nächste Generation aufsetzen wird. So dürfte die Infrastruktur für die Nutzung fossiler Energieträger wie Öl und Gas Schritt für Schritt durch erneuerbare Energien abgelöst werden. So erfordert die Umsetzung der Energiewende in Deutschland schon heute den Bau neuer Stromleitungen, um den Strom von den Offshore-Windparks im Norden in den stark industrialisierten Süden des Landes zu transportieren, wo der größte Bedarf besteht. Dem Problem des immer weiter zunehmenden Verkehrs wird in Zukunft nicht mehr vornehmlich über den Bau neuer Straßen begegnet werden können. Der Verkehr der Zukunft dürfte vielmehr auf intelligente Lösungen setzen, die eine um ein Vielfaches effizientere Nutzung von Straßen und Schienen ermöglichen als heute. „Die Infrastruktur der nächsten Generation eröffnet Anlegern Investitionschancen in zukunftsträchtige Sachanlagen, die das Depot in wirtschaftlich unruhigen Zeiten stabilisieren und einen wertvollen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten können“, sagt Manoj Patel.
Die Infrastruktur von morgen muss den gesellschaftlichen Wandel abbilden und vorantreiben.
Investitionen in Infrastruktur und Immobilien der neuen Generation passen gut in nachhaltigkeitsorientierte Portfolien.
Mit dem DWS Invest ESG Next Generation Infrastructure hat das Team um Manoj Patel einen Fonds geschaffen, der gezielt in Infrastruktur der neuen Generation sowie die entsprechenden Immobilienaktien investiert. Neben der Zukunftsfähigkeit ist Nachhaltigkeit dabei das zweite maßgebliche Kriterium. „In den meisten Fällen gehen diese Kriterien Hand in Hand: Investitionen in moderne Infrastrukturprojekte sind fast immer auch Investitionen in mehr Nachhaltigkeit“, sagt der Fondsmanager.
Strenge Prüfung der ESG-Kriterien
Dessen ungeachtet prüft Manoj Patel jedes Investment vor dem Kauf intensiv auf die Einhaltung der hohen ESG-Standards der DWS. Nur Aktien von Unternehmen, die den strengen Test bestehen, kommen für das Portfolio in den engeren Auswahlkreis.
Das Ergebnis: ein Portfolio aus 30 bis 50 Aktien von Qualitätsunternehmen aus den Sektoren Infrastruktur und Immobilien, die das Fondsmanagement mit ihren Bilanzen und vergleichsweise gut kalkulierbaren Ausschüttungen überzeugen können. Dazu kommen sollten gute Wachstumsperspektiven und eine gute Positionierung beim facettenreichen Thema Nachhaltigkeit.
Mögliche Anleger müssen sich gleichwohl im Klaren sein, dass eine Anlage in einen Infrastrukturaktien-Fonds mit den herkömmlichen Risiken einer Aktienanlage verbunden ist, Markt-, branchen- und unternehmensbedingte Kursverluste können immer auftreten. Zudem, das zeigt die Coronazeit gerade sehr einprägsam, können sich Trends schnell ändern und damit auch die Erfolgsaussichten von Investments.