- Der 3D-Druck könnte das Bauen revolutionieren.
- Da die Technologie neu ist, lässt sich noch nicht sagen, wie robust die gedruckten Bauwerke sind.
- Der Regulierungsrahmen ist in etlichen Ländern noch offen.
Der 3D-Drucker ist eigentlich nur eine Weiterentwicklung des bekannten Tintenstrahldruckers. Nur, dass er statt mit Tintenpatronen beispielsweise mit Kunststoff- oder Aluminiummehl bestückt wird. Um die Mischung verarbeiten zu können, wird sie im sogenannten Extruder erhitzt. Dann trägt der Drucker Millimeter um Millimeter auf, bis das zuvor am Computer entworfene Objekt Gestalt angenommen hat.
Schon 2030 soll in Dubai ein Viertel der Bauwerke aus dem Drucker stammen.
3D-Druck: Konkrete Projekte, kein Potemkinsches Dorf
Das klappt auch im Großen, wie ein Blick auf die Niederlande zeigt. Dort, in Eindhoven, sollen im Rahmen des Projekts „Milestone“ bereits Mitte 2019 fünf ausgedruckte Häuser stehen.[3] Das Prinzip ist das gleiche wie beim Drucken von filigranen Einspritzdüsen, nur die Dimension ist eine andere. Zum Einsatz kommt eine Art überdimensionierte Tortenspritze an einem beweglichen Auslegerarm. Und genau wie im Kleinen soll auch im Großen das benötigte Material sparsam eingesetzt werden. Bis zu 60 Prozent Ressourcenschonung sei möglich, prognostizieren Experten.[4]
Schnell ist die Technik außerdem. In Saudi-Arabien wurde ein Haus aus dem Drucker in zwei Tagen hochgezogen.[5] In Frankreich wiederum zogen die Mieter bereits in ein solches Haus ein. Ebenfalls erstellt in zwei Tagen.[6]
Weniger Zeit und weniger Material; das klingt nachhaltig und eröffnet verlockende Aussichten für die Bauindustrie. Entsprechend optimistisch lesen sich die Vorhersagen. Schon 2030 sollen etwa in Dubai ein Viertel der Bauwerke aus dem Drucker stammen, so ein Plan des Emirats.[7]
Tatsächlich hat die Entwicklung auch eine unternehmerische Komponente. Denn die niedrigen Kosten sorgen auch dafür, dass mehr Menschen sich Wohnungen leisten können. Bereits 2025 sollen 440 Millionen Haushalte weltweit bezahlbaren und sicheren Wohnraum brauchen, rechnet das Beratungshaus McKinsey vor.[8] Alles potenzielle Kunden für Unternehmen, die sich der neuen Technologie annehmen. Sei es als Entwickler, sei es als Betreiber. Manche als etablierter Anbieter, manche als „build-tech“ – als Startup in Sachen Bauen. Investoren dürften diese Entwicklung daher genau verfolgen.