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- Warum Timing für Anleger gar nicht so wichtig ist
- Der richtige Kaufzeitpunkt spielt für den Erfolg einer langfristigen Kapitalanlage häufig eine untergeordnete Rolle, hat das DWS Research Institute herausgefunden.
- Viel wichtiger ist die richtige Aufteilung der Geldanlage auf unterschiedliche Vermögensklassen.
- Aktiv gemanagte Mischfonds übernehmen für Anleger die Vermögensaufteilung und passen diese an sich ändernde Marktbedingungen an.
3 Minuten Lesezeit
Neben der Aktienauswahl beschäftigen sich Anleger mit kaum einer Frage so intensiv wie mit der nach dem richtigen Einstiegszeitpunkt (englisch: Timing). Dahinter steht die verständliche Angst, Fehler zu machen und letztlich Verluste zu erleiden. Das vermeintliche Versagen, nicht den „besten“ Kurs für den Kauf getroffen zu haben, belastet darüber hinaus die Anleger-Psyche und lässt sie zuweilen in Erstarrung verharren. Die Folge: Chancen ziehen vorbei – und der Beginn, beispielsweise der Altersvorsorge, wird auf unbestimmte Zeit verschoben.
Panik und Euphorie sind schlechte Ratgeber
Dabei ist es an der Börse kaum möglich, ein Kurstief perfekt zu treffen. In der Regel ist das Zufall, zumal die Komponente Panik dies eher verhindert. Es kostet Überwindung dann zu kaufen, wenn viele gerade dabei sind, ihre Depots zu räumen. Der Mensch, auch der Anleger, ist ein soziales Wesen, das sich nicht gerne gegen die Masse stemmt. Kein Wunder also, dass sich viele Anleger von einer allgemeinen Euphorie bei Höchstkursen anstecken zu lassen. Motto: Wenn „alle“ kaufen, kann das nicht verkehrt sein.
Das Grübeln über den besten Kaufzeitpunkt lohnt auf lange Sicht kaum.
Der ideale Einstiegszeitpunkt ist kaum zu finden
Gibt es den idealen Einstiegszeitpunkt überhaupt? Wer die Marktkommentare liest, wird täglich Argumente dafür und dagegen finden. Was tun? Abwarten? Das Grübeln über den besten Kaufzeitpunkt lohnt auf lange Sicht kaum. Die Analysten des DWS Research Institute haben dazu geforscht und eine spannende Entdeckung gemacht: In Timing-Fragen kann der Einstiegszeitpunk zwar die Rendite kurzfristig stark beeinflussen, aber langfristiges Investieren ebnet diese Rendite-Unterschiede wieder weitgehend ein.
Kauf auf dem Kurshoch – langfristig kein Beinbruch
Anleger, die beispielsweise im April 2000 US-Aktien gekauft haben, taten dies in einer Phase extrem hoher Bewertungen und vor einer Zeitenwende. Was folgte, war bekanntermaßen einer der schlimmsten Kurseinbrüche in der Börsengeschichte. In den fünf Jahren danach lagen die jährlichen Renditen seit dem Hoch bei minus vier Prozent und zehn Jahre noch bei minus einem Prozent. Wer dagegen erst zwölf Monate nach dem Top eingestiegen ist, der konnte sich in den folgenden fünf Jahren über eine jährliche Rendite von gut zwei Prozent freuen.
Die richtige Vermögensaufteilung macht 90 Prozent der Wertentwicklung eines Portfolios aus.
Studie: Geduld zahlt sich für Anleger aus
Anleger mit einem richtig langen Atem erlebten einen erstaunlichen Effekt: Nach 15 Jahren lagen die jährlichen Renditen bei einem Kauf am Hoch und einem Kauf zwölf Monate danach nur noch rund einen Prozentpunkt auseinander. Geduld verwischte in der Vergangenheit somit die Rendite-Unterschiede aufgrund des Timings und ließ die passende Zusammensetzung (Asset Allocation) in den Vordergrund rücken. Sie machte 90 Prozent der Wertentwicklung eines Portfolios aus, haben die Experten des DWS Research Institute festgestellt.[1]
Wer für das Alter vorsorgt oder langfristig investieren möchte, sollte deshalb vor allem auf den richtigen Mix im Portfolio achten, wofür Mischfonds die richtige Wahl sein können.