- Die globale Erwärmung lässt den Meeresspiegel weltweit steigen.
- Die Entwicklung stellt ein Risiko für Unternehmen dar.
- Investoren sollten Umweltrisiken im Blick behalten.
Shanghai versunken, New York überschwemmt, Hamburg und Teile von Norddeutschland „Land unter“ – das ist in absehbarer Zeit durchaus möglich. Die globale Erwärmung sorgt dafür, dass der Meeresspiegel stark steigt. Im Jahr 2100 könnte er um zwei Meter höher liegen als derzeit.[1] Nicht nur das: Sturmfluten und andere extreme Wetterereignisse sollen laut Prognosen der Wissenschaft künftig deutlich häufiger vorkommen.[2] Was bedeutet das für Investoren?
Enorme wirtschaftliche Risiken durch Stürme und Überflutungen
Bereits heute führen Stürme, Überflutungen und ähnliche Katastrophen zu wirtschaftlichen Schäden in Höhe von 250 bis 300 Milliarden Dollar – in jedem Jahr.[3] Auf eine gute Billion Dollar schätzt die UN die mittelfristigen Klimarisiken für die größten Unternehmen der Welt – Firmen mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von rund 17 Billionen Dollar.[4] Zu dieser Riege zählen etwa Apple, Microsoft oder Samsung. Vor allem die Vernetzung der Lieferketten sorgt dafür, dass die Folgen davon weltweit zu spüren sind. Das zeigen die Beispiele Taiwan und Thailand: Dort sitzen viele Automobilzulieferer und Hersteller von Halbleitern, die ihre Güter nach Japan, Europa und in die USA exportieren. Diese Tech-Bausteine werden heutzutage in fast jedem modernen Gerät verwendet, vom Handy bis zur Küchenmaschine. Eine schwere Überflutung setzte im Jahr 2011 in Thailand über 800 Unternehmen unter Wasser und ließ die Produktionszahlen einbrechen.[5] Betroffen war davon auch Japans Automobilindustrie, die im Dezember 2011 über 24 Prozent niedrigere Exporte verzeichnete.[6]
Das bedeutet: Umweltgefahren im Zusammenhang mit dem Klimawandel sind echte Risiken für Unternehmen. Und sie treffen auch Firmen, die auf den ersten Blick in Sicherheit scheinen.[7] Die exportstarke deutsche Wirtschaft etwa ist weltweit vernetzt. Unternehmer müssten jetzt handeln, schreibt das Beratungshaus McKinsey daher ungewöhnlich deutlich.[8]
Wie die DWS Umweltrisiken in ihren Anlagestrategien berücksichtigt
Den Umgang mit Umweltrisiken haben auch professionelle Investoren längst in ihre Anlagestrategie einfließen lassen und tun damit etwas für die Sicherheit ihrer Investments. Wie das geht? Mit einem nachhaltigen Analyse-Ansatz.
Die DWS etwa nutzt dafür bereits seit Jahren ein spezielles Computer-Programm: Die ESG-Engine prüft Unternehmen in verschiedenen Stufen darauf, wie nachhaltig sie wirtschaften. ESG[9] steht dabei für die drei wichtigsten Aspekte der Nachhaltigkeit: Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. In einer ersten Stufe filtert die Engine jene Unternehmen aus dem Anlageuniversum, die gegen die ESG-Kriterien verstoßen. Außerdem klopft das Programm Unternehmen auf die Einhaltung internationaler Standards ab und bringt die analysierten Firmen in ein Ranking. Seit 2019 beurteilt die Engine sogar, wie gut sich Unternehmen auf eine Welt ohne CO2-Emissionen vorbereiten. Mit anderen Worten: Auch Klimarisiken werden von der Engine analysiert. Die Ergebnisse des Prüfprozesses sind für jeden Fondsmanager des Hauses zugänglich. So können die Finanzexperten nicht nur jene Nachzügler vermeiden, die Klimarisiken unterliegen, sondern gezielt jene auswählen, die diese Risiken erfolgreich angehen.[10]
DWS tritt Initiative für eine klimaresistentere Wirtschaft bei
Wie sehr Nachhaltigkeit in der Geldanlage inzwischen angekommen ist, zeigt auch die Gründung der „Coalition for Climate Resilient Investment“ (CRRI), zu der sich mehr als 30 Finanzunternehmen zusammengeschlossen haben, darunter auch die DWS. Erklärtes Ziel ist eine klimaresistentere Weltwirtschaft. Klimarisiken runter; dieser Ansatz schützt die Anleger bei der Geldanlage. Und Küstenstädte vor dem „Land unter“.