17. Apr 2019 Nachhaltigkeit

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Die Erde ist bedroht, doch sie hat eine Zukunft. Davon sind die Vereinten Nationen überzeugt. Sie haben 17 Ziele formuliert – mit einem Zweck: Die Welt soll nachhaltiger werden

  • Immer mehr Investoren verfolgen neben wirtschaftlichen auch ökologische und soziale Ziele
  • Der Markt für Impact Investing wächst und bietet Anlegern Chancen
  • Auch Privatanleger können helfen, die Welt nachhaltiger zu machen
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„Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance hat, unseren Planeten zu retten.“[1] Die Worte des ehemaligen Generalsekretärs der Vereinten Nationen (UNO), Ban-Ki Moon, klingen dramatisch. Doch sie spiegeln durchaus realistisch wider, wie es um die Erde bestellt ist: 836 Millionen Menschen leben in extremer Armut, ein Drittel der Nahrung wird verschwendet, und der Klimawandel ist vielerorts spürbar.[2] Höchste Zeit also, aktiv zu werden, befand die UNO im Jahr 2015. Deshalb entwickelte sie 17 Ziele, die die Zukunft der Menschen und der Umwelt sicherstellen sollen: die Sustainable Development Goals (SDGs), die Ziele für nachhaltige Entwicklung.

Die Uhr tickt: Umsetzung bis 2030

Die Ziele sind Kernstück der Agenda 2030 der 193 UNO-Mitgliedsstaaten. Ausgehend vom Jahr 2015 haben die Staaten also 15 Jahre Zeit, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. So sollen im Jahr 2030 zum Beispiel alle Menschen genug zu essen haben und hochwertige Bildung genießen können, Konsum und Produktion sollen nachhaltiger sein und die Umwelt geschützt werden. Um die SDG-Ziele zu erreichen, muss jährlich neun Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung in ihre Umsetzung fließen. Das gelingt nur, wenn Staaten, Städte und einzelne Bürger zusammenarbeiten, heißt es im letzten der 17 SDGs.

Mit den SDGs will die UNO alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit abdecken – Soziales, Umwelt und Wirtschaft. Sie sind „untrennbar miteinander verwoben“, betont das deutsche Entwicklungshilfeministerium.[3] Mit den drei Dimensionen gehen fünf Kernbotschaften einher, die sogenannten fünf P: People, Planet, Prosperity, Partnership und Peace.[4] Die UNO versteht unter Wohlstand nicht nur ein höheres Pro-Kopf-Einkommen, sondern auch Menschenwürde, Frieden, eine gesunde Umwelt und globale Zusammenarbeit. Sie will ganze Volkswirtschaften dazu bringen, nachhaltiger zu handeln.

Nur noch kurz die Welt retten

Mit diesen 17 Zielen wollen die Vereinten Nationen bis zum Jahr 2030 Menschheit und Umwelt nachhaltig schützen.


Quelle: Internationale Ziele: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

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"Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance hat, unseren Planeten zu retten"

Ban Ki-Moon, Ehemaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen

SDGs sind nicht die einzige Maßnahme

Die SDGs sind nicht die ersten Schritte, die die Weltgemeinschaft zur Rettung des Planeten unternimmt. Denn die Ziele basieren auf den sogenannten Millenium Development Goals (MDGs) – acht Entwicklungsziele, die die UNO zusammen mit Weltbank, IWF und OECD im Jahr 2000 beschlossen hatte. Sie ähneln den SDGs inhaltlich stark, sind aber nicht so differenziert. Mit der Agenda 2030 lösen die SDGs die MDGs nun ab. Die UNO hätte dafür keinen besseren Zeitpunkt wählen können: Fast gleichzeitig mit den SDGs trat der Pariser Klimavertrag in Kraft. Die 185 teilnehmenden Länder wollen damit die Erderwärmung unter zwei Grad Celsius halten.

Es tut sich also etwas zum Schutz des Planeten. Doch noch steht die Weltgemeinschaft vor einem großen Aufgabenberg – und nicht alle Staaten ziehen an einem Strang. So verkündete US-Präsident Donald Trump im Jahr 2017, aus dem Pariser Klimavertrag wieder auszusteigen. Ob wir den Planeten am Ende retten werden, lässt sich so nicht mit Gewissheit sagen. Doch wir haben zumindest eine Chance, ist die UNO überzeugt.

1. http://www.un.org/Depts/german/gv-70/band1/ar70001.pdf

2. About the Sustainable Development Goals, United Nations

3. Internationale Ziele: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

4. Mensch, Planet, Wohlstand, Partnerschaft und Frieden

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