- In der Eurozone scheint ein Ende der Niedrigzinspolitik weiterhin nicht in Sicht.
- Viele Anleger greifen deshalb zu Aktien, weil Anleiheinvestments kaum noch Renditen abwerfen.
- Gerade in Zeiten niedriger Zinsen können Anleger Dividenden als solide Ertragsquelle nutzen.
Die Zinsen in der Eurozone sind schon seit Jahren extrem niedrig. Dennoch brachte der Chef der Europäischen Notenzentralbank (EZB), Mario Draghi, aufgrund des unsicheren Wirtschaftsumfelds kürzlich weitere Lockerungen der Geldpolitik ins Spiel. Ein Ende der Niedrigzinspolitik scheint also nicht in Sicht und so dürften Aktien im Vergleich zu Anleihen vorerst das attraktivere Investment bleiben.
Dividenden leisten einen hohen Beitrag zur Gesamtrendite
Besonders populär sind bei Anlegern Dividendentitel, wie Thomas Schüßler, der einen der DWS-Publikumslieblinge, den DWS Top Dividende steuert, weiß. Er würde Dividenden zwar nicht als den „neuen Zins“ bezeichnen – denn das Kursrisiko bleibt. „Doch wer in Zeiten niedriger Zinsen eine auskömmliche Rendite erzielen möchte, kommt um ein gewisses Risiko nicht herum“, sagt Thomas Schüßler. „Und Dividenden können für Anleger eine solide Einkommensquelle sein.“
Welche Rolle Dividenden bei Aktieninvestments spielen, zeigt ein Blick auf den Total Return[1] – die Gesamtrendite einer Anlage. Bei Aktien wird der Total Return von den Faktoren Unternehmensgewinn, Aktienbewertung[2], Ertrag – darunter Dividenden und sonstige Ausschüttungen – sowie der Inflation beeinflusst.
Eine Analyse des bekannten US-Ökonomen Robert Schiller zeigt, dass Dividenden über die vergangenen Jahrzehnte den Löwenanteil der Gesamtrendite bei US-Aktien ausmachten. Ihr Anteil war mehr als doppelt so hoch wie der realer Gewinne. Und der Effekt der Aktienbewertung fiel im selben Zeitraum noch geringer aus.
Dividendenaktien können dem Depot in unsicheren Zeiten Stabilität verleihen
Auch mit Blick auf die Zukunft schätzt die DWS das Potenzial von Dividenden als Treiber der Gesamtrendite von Aktien derzeit höher ein als das der anderen Faktoren. Denn die kurzfristigen Aussichten an den Aktienmärkten erscheinen nicht besonders rosig. So dürften die großen Kursgewinne im bisherigen Jahresverlauf und die anhaltenden Handelskonflikte das Aufschwungspotenzial an den Aktienmärkten kurzfristig ausbremsen. Stattdessen mehren sich die Risiken, dass es zu einer Korrektur kommen könnte, bei der zum Beispiel der amerikanische Aktienindex S&P 500[3] um mehr als zehn Prozent nachgeben könnte[4].
Gerade in unsicheren Zeiten jedoch können Dividendentitel ihre besonderen Stärken ausspielen. „Ob die Wirtschaftslage nun gut oder weniger rosig ist: Unternehmen, die ihren Aktionären in den vergangenen Jahren eine stabile oder steigende Dividende gezahlt haben, wollen diese oft nicht einfach aussetzen,“ sagt Thomas Schüßler.