09. Mai 2023 Mischfonds

Real Assets: Wie sich Sachwerte im Portfolio bewähren können

Aktien, denen reale Vermögenswerte zugrunde liegen, können zu einer besseren Diversifikation des Portfolios beitragen und Anlegern eine attraktive Chance auf beständige Erträge bieten.

  • Immobilien-, Infrastruktur-, Rohstoffaktien können attraktive Ausschüttungen und eine bessere Diversifizierung bieten.
  • Eine clevere Steuerung börsennotierter Sachwerte kann in jeder Konjunkturphase Erträge liefern.
  • Inflationsindexierte Anleihen können als Komponente zum Kapitalerhalt beitragen.
4 Minuten Lesezeit

Dass die Streuung unterschiedlicher Vermögenswerte in einem Portfolio zu einer besseren Relation von Rendite zu Risiko führen kann, hat der US-Nobelpreisträgers Harry M. Markowitz schon in den 1950er Jahren gezeigt. Eine Möglichkeit, um die Anlage breiter aufzustellen, bieten zum Beispiel Sachwerte. Neben direkten Investitionen in reale Vermögenswerte wie Infrastruktur, Immobilien, Rohstoffe und Edelmetalle, sind das vor allem Anlagen in die Aktien der in diesen Sektoren aktiven Unternehmen. „Indem man die Anlageklassen mischt und ausgehend vom makroökonomischen Umfeld entsprechend im Portfolio gewichtet, besteht die Chance, langfristig attraktive und solide Renditen zu erwirtschaften“, sagt John Vojticek, Leiter und CIO des Bereichs Liquid Real Assets der DWS, der sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit Investitionen in Sachwerte beschäftigt.

Dass Sachwerteaktien einen Diversifikationseffekt bieten, lässt sich gut an der historischen Wertentwicklung in unterschiedlichen Marktphasen zeigen. Während globale Aktien (abzulesen an globalen Aktienindizes wie dem MSCI World) das Jahr 2017 im Schnitt mit einem Minus von sechs Prozent abschlossen, legten Infrastrukturaktien zum Beispiel um zwei Prozent zu. 2021 schnitten wiederum globale Immobilienaktien besser ab als der weltweite Aktienmarkt.[1]

Dass sich Immobilien-, Infrastruktur- und Rohstoffaktien in ihrer Wertentwicklung immer wieder deutlich vom Gesamtmarkt abkoppeln können, liegt auch an der vergleichsweisen geringen Gewichtung in den globalen Aktienindizes wie dem MSCI World. „Ein bereits breit aufgestelltes Aktienportfolio kann durch solche Werte also durchaus noch besser diversifiziert werden“, erläutert Matthias Meyer Global Head of Product Specialists & Development Alternatives der DWS.

 

Sachwertaktien haben mit die höchsten Ausschüttungsquoten

Doch noch eine weitere Besonderheit zeichnet Sachwertaktien aus: Historisch betrachtet, brachten sie im Vergleich zu globalen Aktien und Anleihen oft die höchsten Ausschüttungsquoten. Insbesondere Infrastruktur- und Immobilienaktien bieten aufgrund zumeist langfristiger Miet- und Nutzungsverträge gut prognostizierbare Einkünfte. „Das heißt, aus dem Diversifikationseffekt und den soliden Erträgen von Sachwerteaktien, kann sich langfristig ein besseres Chance-Risiko-Profil für ein Portfolio ergeben“, sagt DWS-Experte Meyer.

Sachwerteaktien können durch Diversifizierung und solide Erträge das Portfolio robuster machen.

Bedacht werden muss bei einer solchen Strategie allerdings, dass sich die einzelnen Sektoren je nach Konjunkturphase unterschiedlich entwickeln können. „Unsere Erfahrung zeigt etwa, dass zum Beispiel die Renditen von Immobilienaktien historisch in Relation zu anderen Anlageklassen besonders gut abschneiden, wenn das Wirtschaftswachstum hoch und die Inflation niedrig ist“, so Vojticek weiter. Infrastrukturaktien kämen dagegen in fast jedem ökonomischen Umfeld gut zurecht – wenn auch ihre Wertentwicklung in Phasen starken Wirtschaftswachstums bisher besonders gut verlaufen ist. Als Basis dient die historische Wertentwicklung der Fonds-Bestandteile in den Szenarien.

Die passende Allokation in Abhängigkeit vom Wirtschaftsumfeld

Abhängig von Wirtschaftswachstum und Inflation entwickeln sich Immobilien-, Infrastruktur-, und Rohstoffaktien sowie Gold und inflationsindexierte Anleihen sehr unterschiedlich.

Quelle: Bloomberg und DWS International GmbH für den Zeitraum vom 31.12.02 bis 31.12.22. Aktienindexrenditen einschließlich Reinvestition aller Ausschüttungen. Indexrenditen vor Gebühren und Aufwendungen; es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Für genauere Indexdefinitionen verweisen wir auf die Offenlegungen am Ende der Präsentation. Nur zur Veranschaulichung. Für die Repräsentation der einzelnen Anlageklassen verweisen wir auf die Offenlegungen.

Je nachdem, wie sich Wirtschaftswachstum und Inflation entwickeln, können unterschiedliche Sachwerte von Vorteil sein.

Gold kann das Portfolio weiter festigen

Auch Rohstoffaktien profitieren, wenn die Wirtschaft gut läuft, da dann Industriemetalle oder Energieträger besonders stark nachgefragt werden. Sie können sich jedoch oftmals auch in einem Umfeld steigender Preise, also bei Inflation, bewähren. „Mit einer clever gestreuten Anlage zwischen Immobilien-, Infrastruktur- und Rohstoffaktien lassen sich also auch für unterschiedliche makroökonomische Umfelder positive Renditechancen erzeugen“, folgert DWS-Fachmann John Vojticek.

Beim Thema Rohstoffe bieten sich aber auch Investments in Gold an. Das Edelmetall zeigte in der Vergangenheit – jeweils über Fünfjahreszeiträume betrachtet – eine ausgesprochen geringe Korrelation zu globalen Aktien sowie zu Immobilien- und Infrastrukturaktien. Damit können Anlagen in Gold gerade während turbulenter Aktienmarktphasen zu einer niedrigeren Volatilität des Gesamtportfolios beitragen.

Zum Ausgleich der Inflation können inflationsindexierte Anleihen Sachwerte gut ergänzen

„Ein weitere sinnvolle Ergänzung in einem auf reale Vermögenswerte ausgerichteten Multi-Asset-Portfolio sind Anleihen, die an die Inflation gebunden sind – auch wenn sie nicht zu den Sachwerten zählen“, argumentiert John Vojticek. Deren Besonderheit: Die Zinszahlungen und die Tilgungsraten dieser inflationsindexierten Anleihen sind an den Verbraucherpreisindex gekoppelt. Bei steigender Inflation erhält eine solche Anlage also für den Anleger ihren realen Wert. Damit kann diese Beimischung zum Beispiel bei geringem Wirtschaftswachstum und hohen Teuerungsraten von Vorteil sein – Phasen, in denen die Sachwertekategorien potenziell weniger gut laufen können. Zu beachten sind die Risiken realer Werte. Infrastrukturanlagen unterliegen besonderen Risken aufgrund staatlicher Maßnahmen, Änderungen der Infrastruktur spezifischen Regulierung sowie politischer Ereignisse und Naturgewalten. Immobilien unterliegen länderspezifischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Leerstände, Mieterinsolvenzen, sinkende Standortqualität, rückläufige Flächennachfrage können zu sinkenden Mieterträgen führen und sich negativ auf die Entwicklung auswirken. Aktien von Immobilienunternehmen unterliegen somit einem besonderen Risiko. Rohstoffabhängige Anlagen sind deutlichen Schwankungen unterworfen und werden überdurchschnittlich stark unter anderem durch (währungs-) politische, wirtschaftliche, finanzielle oder Naturereignisse beeinflusst. inflationsindexierte Anleihen sind einem Bonitäts- und einem Zinsrisiko ausgesetzt.

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1. Quelle: Morningstar und DWS International GmbH zum 31.12.2021.

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