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- Chance auf Rendite in unruhigen Zeiten - die Mischung macht‘s
- Vor allem in unklaren Börsenzeiten ist es schwer, die richtige Anlagestrategie zu finden.
- Viele Investoren legen gerade dann großen Wert auf Anlageformen mit kalkulierbarem Risiko.
- Mischfonds zeichnen sich vor allem durch ihre Fähigkeit aus, sich schnell auf neue Situationen einstellen zu können.
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„Nun sag’, wie hast du’s mit der Religion?“ fragt Margarete den Titelhelden in Goethes Faust, um dessen Gesinnung zu ergründen[1]. Bis heute steht die berühmte Gretchenfrage für den Versuch, Absichten herauszufinden, wenn der Gefragte darauf nur schwer antworten kann. Auf die Glaubensfrage nach der richtigen Geldanlage mag aktuell auch so mancher Investor keine klare Antwort finden. Wo investieren: in Aktien, Anleihen, Immobilien oder gar noch ganz andere Vermögensklassen?
Tatsächlich fällt bei der derzeit recht komplexen Marktlage eine Antwort alles andere als leicht. Denn was gerade an den Finanzmärkten passiert, wird stark von der Politik beeinflusst. In den USA werden gigantische Investitionsvorhaben in die nationale Infrastruktur an die Rampe geschoben, die von der öffentlichen Hand bezahlt werden. Das könnte zum Beispiel Aktien bestimmter Branchen im Kurs stützen, gleichzeitig aber auch US-Staatsanleihen wegen der weiter steigenden Verschuldung belasten. Zudem kaufen die Notenbanken diesseits und jenseits des Atlantiks immer noch jeden Monat Anleihen für Milliarden auf. Der Effekt: Die Bewertung einzelner Assetklassen wird verzerrt und die Zinsen werden künstlich niedrig gehalten. Und zu allem Überfluss meldet sich weltweit so stark wie lange nicht mehr die Inflation zurück, während die boomende Nachfrage nach dem Pandemieschock von 2020 noch immer die Lieferketten global überlastet.
Wirtschaft aus dem Lot - gelten die alten Anlageregeln damit nicht mehr?
Es scheint, als könnten die jahrzehntelang vertrauten Beziehungen zwischen den einzelnen Anlageklassen angesichts der aus dem Lot geratenen Wirtschaftsprozesse nicht mehr so trennscharf wie bisher als Kriterium für Investmententscheidungen herhalten. Es zeigt sich zum Beispiel tatsächlich, dass die Eignung von Anleihen zur Risikostreuung bei fallende Aktienkurse gesunken ist. „Wir müssen also nach anderen Anlageklassen suchen, um das Risiko in einem Portfolio zu kontrollieren und für Überraschungen gewappnet sein“, beurteilt Björn Jesch, Global Head of Multi-Asset & Solutions der DWS, die aktuelle Lage.[2] Je nachdem, wie sich Inflation und Wirtschaftswachstum weiterentwickeln, kommen die unterschiedlichen Stärken der Anlageklassen zum Tragen, sagt Björn Jesch. Steigt die Inflation zum Beispiel, können Value-Aktien[3], börsennotierte Infrastrukturunternehmen oder Rohstoffe von Vorteil sein. Von sinkender Geldentwertung könnten hingegen Wachstumsaktien und gelistete Immobilienaktien profitieren. „Der Instrumentenkasten muss deutlich ausgebaut werden, um die neuen Herausforderungen gut zu meistern“, so Björn Jesch.[4]
Gefragt sind angesichts der Verwerfungen in der realen Wirtschaft vor allem Anlagestrategien, bei denen aktives Management Risiken und Ertragschancen flexibel austarieren kann. Diese Eigenschaften besitzen zum Beispiel Mischfonds, in denen unterschiedliche Anlageklassen gewichtet werden. Durch die Möglichkeit rascher Umschichtung, etwa von Aktien auf Rohstoffe oder von Anleihen auf Immobilien, können sie Aufwärtsphasen am Markt konsequent ausnutzen und gleichzeitig Verluste weitestgehend eindämmen.
So können aktive Fondsmanager etwa bei Konjunkturstillstand mit fallenden Zinsen verstärkt auf steigende Anleihekurse setzen und in Zeiten wieder anspringenden Wirtschaftswachstums mehr Aktien ins Portfolio zu nehmen.[5] Die Flexibilität erlaubt es Mischfonds zudem, auf unterschiedliche Risikotoleranzen der Anleger einzugehen. So streben offensive, also riskantere Mischfonds mit größerer Renditechance eine Aktienquote von maximal 75 Prozent an. Bei der defensiven Variante liegt der Aktienteil hingegen bei höchstens einem Viertel. Dazwischen rangiert die ausgewogene Form, die Vermögensklassen zu gleichen Teilen berücksichtigt und auch etwa Rohstoffe wie Gold hinzunehmen kann.
Ein Ziel der aktiven Führung eines Mischfonds ist es, die Volatilität in einem vorher definierten Korridor zu halten. Deshalb muss das Fondsmanagement eine Strategie entwickeln, die in Zeiten starker Belastungen nicht so viele Verluste verursacht, die aber gute positive Renditen erzielt, wenn der Markt im Aufschwung ist. Die möglichst breite Streuung eines Mischfonds können also vor allem in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten entscheidend sein. Eine flexible Gewichtung verschiedener Vermögenswerte und ein striktes Risikorahmenwerk können sich positiv auf die Schwankungsanfälligkeit und die Rendite auswirken.
Breite Streuung bietet solides Potenzial in volatilen Börsenzeiten
„Für ein breit diversifizierendes Fondsmanagement müssen wir ein umfassendes und tiefes Verständnis aller Eigenschaften und Risiken der einzelnen Vermögensklassen entwickeln“, meint Thomas Graby, „Nur so können wir abschätzen, ob und wie sich eine Anlageklasse zur Stabilisierung des Fonds eignen könnte. Auf dieser Basis definieren wir dann die Gewichtung der einzelnen Vermögenswerte.“
Die flexible Rundum-Lösung für alle Marktlagen und Risikopräferenzen
Mischfonds eignen sich damit als Rundumlösung besonders für Sparer, die ihr Geld langfristig anlegen, beispielsweise zur Altersvorsorge, und Risiken dabei weitestgehend in Schach halten wollen. Zusätzlicher Vorteil: In Mischfonds können Kapitalanleger bereits mit kleineren Beträgen investieren.[5]
Für eine sinnvolle Streuung muss der Fondsmanager Wissen über die Risiken aller Anlageklassen entwickeln.
Zurück zu Fausts Gretchen. Gefragt nach unserer (Anlage-)Gesinnung würde unsere Antwort lauten: Wir glauben in komplexen Marktlagen wie der aktuellen an Anlagestrategien, die auf Marktgeschehnisse schnell und flexibel reagieren können – wie ein Mischfonds beispielsweise.